Die Sensomotorik nach Lothar Jahrling bezieht sich auf ein Konzept, das die Wechselwirkung zwischen sensorischen Reizen und motorischen Reaktionen im menschlichen Körper betrachtet. Lothar Jahrling hat maßgeblich zur Entwicklung und Erforschung der Sensomotorik beigetragen hat.
Das Konzept der Sensomotorik basiert auf der Annahme, dass die Wahrnehmung und das Bewegungssystem eng miteinander verbunden sind. Es besagt, dass unsere Sinne, insbesondere der Tastsinn, das Gleichgewichts- und Propriozeptionssystem (das Körpergefühl im Raum), sowie das visuelle und auditive System, eine entscheidende Rolle bei der Steuerung und Kontrolle unserer Bewegungen spielen.
Die Sensomotorik geht davon aus, dass durch gezielte sensorische Reize und Stimulationen bestimmter Sinnesmodalitäten (wie Berührung, Vibration, Druck, etc.) die Motorik beeinflusst und verbessert werden kann. Durch diese Reize sollen die Sensomotorik und die Koordination gefördert, die Bewegungsqualität optimiert und mögliche Dysfunktionen oder Bewegungseinschränkungen reduziert werden.
Die Sensomotorik-Therapie wird oft bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen eingesetzt, wie z.B. bei Kindern mit motorischen Entwicklungsverzögerungen, bei Menschen mit Schlaganfall, Patienten mit Parkinson-Krankheit und Spasmus. Sie kann auch in der Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen des Bewegungsapparates angewendet werden.

